Reportage
Die Sozialfotografie ist ein Nischenbereich der Fotografie. Sie widmet sich dem Teil des Lebens, der mit tagtäglichen Sorgen und Nöten belastet ist, mit Zukunftsängsten, dem Arbeitsleben und dem sozialen Leben, in dem die Protagonist*innen stehen.
Junge Ärzte braucht das Land
Studierende der Goethe-Universität Frankfurt schnuppern Landluft
Immer mehr Arztpraxen im ländlichen Raum schließen, da der Nachwuchs fehlt. Nicht nur für ältere Menschen und chronisch Kranke ist diese Entwicklung besorgniserregend. Wenn die Lebensqualität außerhalb der Großstädte abnimmt, zieht es insbesondere junge Menschen vermehrt in die Metropolen. Dadurch "bluten" die dörflichen Regionen weiter aus und verlieren zusätzlich an Attraktivität als Wohn- und Lebensraum.
Ein solcher Zustand wird langfristig auch zu gesellschaftlichen Problemen führen und unserer Demokratie schaden.
Denn wenn ganze Regionen mit schrumpfender Bevölkerung und schlechten Lebensbedingungen zurückbleiben, ist dies ein Nährboden für ökonomische und politische Polarisierung. Zudem stößt die Wohnraumverdichtung in den Großstädten bereits jetzt vielfach an ihre Grenzen. Durch die große Nachfrage an städtischem Wohnraum steigen die Immobilien- und Mietpreise in astronomische Dimensionen. Das Leben in der Stadt wird dadurch für immer mehr Menschen nicht mehr finanzierbar.
Das Projekt "Landpartie 2.0"
Mit dem >>Projekt „Landpartie 2.0“ will das Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt dieser Entwicklung entgegenwirken. Durch praxisnahe Angebote lernen die angehenden Mediziner*innen bereits während ihres Studiums die hausärztliche Versorgung abseits der Metropolen kennen und möglichst auch schätzen.
Ich habe mir im Jahr 2020 dieses Projekt genauer angeschaut und dazu Interviews mit einer Projektteilnehmerin und zwei erfahrenen Landärzten geführt. Die dabei gewonnen Erkenntnisse habe ich in einer Sozialreportage zusammengefasst, die ich gemeinsam mit dem >>Fototeam Hessen e.V. veröffentlicht habe.
Die Reportage als Download
Ein solcher Zustand wird langfristig auch zu gesellschaftlichen Problemen führen und unserer Demokratie schaden.
Denn wenn ganze Regionen mit schrumpfender Bevölkerung und schlechten Lebensbedingungen zurückbleiben, ist dies ein Nährboden für ökonomische und politische Polarisierung. Zudem stößt die Wohnraumverdichtung in den Großstädten bereits jetzt vielfach an ihre Grenzen. Durch die große Nachfrage an städtischem Wohnraum steigen die Immobilien- und Mietpreise in astronomische Dimensionen. Das Leben in der Stadt wird dadurch für immer mehr Menschen nicht mehr finanzierbar.
Das Projekt "Landpartie 2.0"
Mit dem >>Projekt „Landpartie 2.0“ will das Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt dieser Entwicklung entgegenwirken. Durch praxisnahe Angebote lernen die angehenden Mediziner*innen bereits während ihres Studiums die hausärztliche Versorgung abseits der Metropolen kennen und möglichst auch schätzen.
Ich habe mir im Jahr 2020 dieses Projekt genauer angeschaut und dazu Interviews mit einer Projektteilnehmerin und zwei erfahrenen Landärzten geführt. Die dabei gewonnen Erkenntnisse habe ich in einer Sozialreportage zusammengefasst, die ich gemeinsam mit dem >>Fototeam Hessen e.V. veröffentlicht habe.
Die Reportage als Download
sozialfotografie-heute-heft-1-junge-aerzte-braucht-das-land-digital.pdf | |
File Size: | 2543 kb |
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Die Inhalte im Überblick
10.000 Hausärzte fehlen
2.600 Hausarztpraxen stehen in Deutschland leer. Schätzungen gehen davon aus, dass im Jahr 2030 rund 10.000 Hausärzte fehlen. Hiervon sind insbesondere die ländlichen Regionen betroffen.
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Den Nachwuchs begeistern
Michael Ziegler ist seit 34 Jahren als Landarzt in Ehrenberg (Hessen) tätig. Als Lehrarzt möchte er Vorurteilen bei den Studierenden gegenüber der Allgemeinmedizin entgegentreten und den medizinischen Nachwuchs für seinen Beruf begeistern.
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Angst vor der Zukunft
Wenn eine Landarztpraxis schließt, kann dies bis zu 4.000 Menschen betreffen. Die nächste Praxis ist meist weit entfernt und kann in der Regel keine zusätzlichen Patienten aufnehmen. Ein Problem, insbesondere für ältere Personen und chronisch Kranke.
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Studierende auf Landgang
Tabea Bender absolviert seit fünf Jahren ihr Medizinstudium an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Sie ist eine von 62 Studierenden, die seit Beginn des Projektes an der „Landpartie 2.0“ teilnehmen.
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Leben in der Metropole
Die meisten Nachwuchsmediziner bevorzugen das Leben in der Großstadt. Auch Tabea Bender schätzt die hohe Lebensqualität direkt vor der Haustür: Soziale Kontakte, vielfältige Einkaufs-möglichkeiten und kurze Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
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Begeisterung geweckt
Tabea Bender hat ihr viertes Praktikum in einer Landarztpraxis abgeschlossen. Ihre Skepsis gegenüber der Allgemeinmedizin ist verschwunden. Das vielseitige Arbeitsgebiet sowie der enge Kontakt zu den Patienten haben sie nachhaltig beeindruckt.
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